Heute ist Feiertag in Togo. Ende vom Ramadan. Das sieht man auch direkt morgens am Strandabschnitt Richtung Hafen. Die Kinder müssen nicht zur Schule und freuen sich daher am Strand – es ist auch gerade ablaufendes Wasser – Fußball zu spielen. Andere Kinder verdienen sich was dazu und säubern eifrig den Strand. Es ist immer wieder erstaunlich wie schnell der Strand mit Plastik und alle dem was sonst noch ins Meer gekippt wird, verdreckt. Hier muss täglich geräumt werden. Die Bauarbeiter waren fleißig und haben am Strand die kleinen Sitzgruppen weiter nach hinten versetzt und vor allem neu eingedeckt. Alles ist zudem gestrichen und sieht wieder schmuck aus.
Ich habe wieder den „Immigration-Point“ offen und erledige online die Visa-Ausreiseformalitäten für Togo. Mit dem QR-Code werden dann am Flughafen die Daten abgerufen und wir damit wieder aus Togo abgemeldet. Echt fortschrittlich! Bei „Elefand“ des Auswärtigen Amtes sind wir noch bis zur Rückkehr nach Deutschland gelistet. Mittags haben wir Francoise und Aimé zum Essen eingeladen. Das Abschiedsessen vor einer guten Woche war ja im Trubel untergegangen. Sie freuen sich. Wir lassen nochmal die knapp 3 Wochen Revue passieren. Währenddessen werden unsere Zimmer vom Kammerjäger desinfiziert. Eigentlich war mir kein Ungeziefer aufgefallen. Die eine Ameisenstraße hatte ich schnell im Griff. Aber Mücken – Fehlanzeige! Am Nachmittag schon mal alles sortieren für die Rückreise. Die meiste Wäsche ist in den beiden Wäschesäcken. Von daher ganz einfaches packen. Der HSV hat 4:3 gegen St. Pauli gewonnen. Die wollen doch nicht etwa in die 1. Bundesliga aufsteigen? Eine gute Gelegenheit noch mit Michael und Joachim in die Stadt zu fahren um dort einen Abschlussabend zu verbringen.
An den Strandbars ist viel los, da hier die Moslems das Ende vom Ramadan feiern und das kräftig nachholen, was ihnen vorher untersagt war. Also haben wir uns für den Besuch der Dachterrasse im Le Table d'Ahoe entschieden. Eine wirklich schöne Aussicht von dort oben über die Stadt, aber kaum was los, sehr laute Fußballübertragung auf der Leinwand und das Djama nur aus Dosen. Nach einem Dosenbier fahren wir weiter. Die nächste Dachterrasse ist noch imposanter. Mit Blick auf den Pool im Stockwerk drunter. Allerdings fängt es da gerade an zu regnen. Alles flieht – wir auch. Im Café Loft by Iconic, gleich neben der deutschen Botschaft, finden wir ein nettes Lokal. Toll eingerichtet. Sehr stilvoll. Wer kann sich als „normaler“ Togoer hier den Besuch leisten? Für uns ist es überhaupt nicht teuer. Aber bei aktuell 52.500,- CFA Mindestlohn, also 79,- € im Monat (!), ist das unmöglich. Der Mindeslohn ist erst während der Inflation zur Coronazeit von 35.000,- CFA, also von knapp über 50,- €, auf den neuen Satz erhöht worden. Wenn man bedenkt, dass trotzdem nicht alle nach Mindestlohn bezahlt werden, dann ist das schon ein Drama. Alleine um täglich mit dem „Mofa-Taxi“ zur Arbeit zu kommen muss man etwa 1.000,- CFA einsetzen. Da bleibt nicht mehr viel übrig. Unter der Inflation und dann auch Rezession leidet z.Zt. besonders Ghana. War es bis vor kurzem für Togoer noch interessant in Ghana zu arbeiten, lohnt es sich heute nicht mehr. Das Nachbarland Benin hat eine etwa 25% höhere Wirtschaftskraft als Togo. Wir checken bei Brüssel Air ein. Noch sitzen Michael und ich getrennt – aber das werden wir hoffentlich am Flughafen noch ändern können. Erst mal überraschen lassen ob der Flug morgen Abend wirklich abhebt! Um kurz vor Mitternacht sind wir zurück. Die „Togoische Seenplatte“ auf der Zufahrtsstraße zum New Robinson Plage ist wieder größer und noch tiefer geworden. Letzte Nacht in der schönen Anlage.