Rheinbach.
Eine erlebnisreiche, zweiwöchige Projektreise liegt nun hinter dem Togo-Hilfe Team. Für den Vorsitzenden von Togo-Hilfe e.V. Michael F. Firmenich war es die 25. Reise nach Togo. 20 Jahre
Togo-Hilfe, das ist schon etwas, auf das man zurückblicken kann. Alte Themen konnten abgeschlossen werden, bestehende Projekte kontrolliert und neue in Angriff genommen.
Das neueste und bisher teuerste Projekt ist die Finanzierung für den Bau eines Internats für weibliche Lehrlinge, die im neuen Ausbildungszentrum von „KTGW“ in der Nähe des Dorfes Devikinme
wohnen werden. Zur Grundsteinlegung wird ein großes Fest veranstaltet. Einer der Redner der regionalen Regierung erklärt in seiner Rede, dass erst am Vortag in einer Debatte des togoischen
Parlaments über Gewalt gegen jugendliche, weibliche Auszubildende gesprochen wurde. Und nun nimmt er hier an dieser Grundsteinlegung für ein Internat für jugendliche, weibliche Auszubildende
teil, das dazu dienen soll, die Ausbildung für diese Jugendlichen sicherer zu machen, die hier aus ganz Togo zur Ausbildung her kommen und nicht in den Dörfern der Umgebung unterbracht werden
können.
In der Gemeinde Legbassito-Madjikpeto weiht die Togo-Hilfe eine Toilettenanlage für eine weiterführende Schule ein. 1.000 Kinder und Lehrer*innen dieser Realschule hatten bisher keine Toiletten.
Auch behinderten gerechte Toiletten für Jungen und Mädchen wurden hier errichtet. Bei den offiziellen Reden stellt sich eine Schülerin ans Rednerpult und hält eine eindrucksvolle Rede. Die
Situation der Schüler war hier besonders prekär, da sich die Schule mitten in einem größeren Vorort von Lomé befindet und man nicht eben mal hinter einen Busch verschwinden kann, um seine
Notdurft zu verrichten.
Hier noch einige Beispiele:
Eine Handwerkerlehre ist in Togo kostspielig und wird über Patenschaften finanziert. In einer Kochschule wird die Ausbildung von zwei jungen Damen finanziert. Viviane und Angèle haben ihr Abitur
gemacht und nun ihr erstes Ausbildungsjahr in der Fachkochschule absolviert. Stolz zeigen sie, was sie können und bewirten die Gäste aus Deutschland mit einem leckeren Imbiss.
In einem sozialen Ausbildungszentrum wurde die Ausbildung von Rebecca zur Weberin finanziert. Rebecca wurde in Ghana geboren. Eine Schule hat sie nie besucht, sie kann weder lesen noch schreiben.
Die Ausbildung zur Weberin wurde mit Hilfe einer Patenschaft finanziert. Kürzlich hat sie ihr Examen erfolgreich abgeschlossen und nun bespannt sie stolz ihren neuen Webrahmen.
In Kpalimé wird die „Dr. Gustav-Nachtigal-Schule“ besucht. Hier wurde in der Vergangenheit viel geholfen wie: Das Verputzen der Klassenräume, Toilettenanlage für Schüler und Lehrer,
Wasseranschluss u.v.m. An der Finanzierung von Hilfsmaßnahmen dieser Schule in Kpalimé hat das Hardtberg-Gymnasium in Bonn sehr großen Anteil. In Kürze soll ein Internetanschluss hinzukommen. Der
Direktor der Dr. Gustav-Nachtigal-Schule hat eine Überraschung vorbereitet. Gemeinsam mit dem Lehrer Kollegium überreicht er Michael F. Firmenich ein Bild als Dankeschön für das
Hartberg-Gymnasium in Bonn.
In Togo gibt es einige Gehörlosenschulen. Drei davon werden im Laufe der Reise besucht. Mit Hilfe der Lehrer sagten sie den Kindern guten Tag in Gebärdensprache. Mit verschiedenen Gesten
versuchen die Kinder sich mit den Gästen aus Deutschland zu unterhalten. Die jeweiligen Lehrer*innen übersetzen dies für uns. Auch bei diesen schulen hilft Togo-Hilfe e.V. mit der Finanzierung
von kleineren Projekten.
In Legbassito-Madjikpeto wird außerdem das Schulgebäude der Grundschule mit drei Klassenzimmern besichtigt, das Togo-Hilfe hier in 2020 mit Spendengeldern aus Deutschland errichten ließ. Im
ersten Klassenzimmer treffen sie die 56 Schüler einer Grundschulabschlussklasse. Im zweiten Klassenzimmer dann 103 Schüler einer fünften Klasse. Und im dritten Klassenzimmer winken ihnen
begeistert 130 Erstklässler zu, als der Direktor ihnen erklärt, dass Togo-Hilfe e.V., Rheinbach dieses Gebäude errichten ließ.
Verschiedene andere Projekte wie z.B. eine Bäckerei gehören mit zum Besuchsprogramm von Togo-Hilfe e.V. Rheinbach. Hier wird Brot auf Basis von Weizenmehl mit der Beimischung von einheimischen
Mehlsorten aus Hirse, Yams, Maniok und Sesam gebacken. Der Bäcker bildet bedürftige Lehrlinge im Rahmen eines Sozialprogramms aus, die keine Gebühren für ihre Ausbildung bezahlen.
Das umfangreiche Programm der diesjährigen Reise wurde erfolgreich abgeschlossen. Alle Teilnehmer sind nach zwei arbeitsreichen Wochen gesund und wohlbehalten aus Togo nach Deutschland
zurückgekehrt.